Fragen zur Heilhausbewegung

Im Kontakt mit Menschen, die das Heilhaus noch nicht kennen, begegnen uns mitunter Fragen wie zum Beispiel: Ist das Heilhaus konfessionell gebunden? Welche Bedeutung hat die Gründerin Ursa Paul? Ist die Heilhausbewegung eine esoterische Gruppierung?

Wir haben im Folgenden einige dieser Fragen zusammengestellt und aus unserem Selbstverständnis heraus beantwortet. Wenn es darüber hinaus Aspekte gibt, die Sie interessieren, wenden Sie sich gern an uns: stiftung@heilhaus.org

„Das Ziel aller spirituellen Wege ist die Entfaltung unseres Menschseins in jedem Augenblick.“ (Ursa Paul)
 
Mit ihrer lebenspraktischen Lehre wendet sich Ursa Paul an Menschen, die auf der Suche sind nach sich selbst, ihrem göttlichen Ursprung, nach dem Sinn ihres Lebens.
 
Zentrale Themen einer lebendigen Spiritualität des Seins und Werdens sind die Entfaltung des eigenen Wesens, das Erkennen von Licht- und Schattenseiten und die zeitlosen wie die zeitlichen Aspekte des menschlichen Seins.
 
Die Jahrtausende alte indische Lehre der Chakren unterstützt die gelebte Erfahrung der Einheit von Körper, Seele und Geist. Auf dem von Ursa Paul gelehrten spirituellen Übungsweg steht die eigene suchende Haltung vor einer Haltung, die glaubend annehmend ist. Darüber entsteht ein gemeinschaftlicher Austausch- und Erfahrungsraum, in dem sich Bewusstwerdung und Entwicklung gegenseitig fördern. Die Heilhausbewegung versteht sich als eine moderne Schule des Lebens und als ein lebendiges Praxisfeld für Achtsamkeit, Herzensbildung und ein selbstbestimmtes, kreatives und sinnerfülltes Leben.
 
Dieses Lernen und das alltäglich gelebte Miteinander und Füreinander im Heilhaus  umfasst den gesamten Lebenszyklus von Geburt, Leben und Sterben. Es beinhaltet die Begleitung von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen.
 
In der Erfahrung dieser Facetten des Menschseins eröffnet sich die Möglichkeit, die Liebe als das Wesentliche und das alles Verbindende zu erkennen. „Liebe ist in allem, wenn du bereit bist, sie in allem zu sehen.“ (Ursa Paul).
 
Heilung im Sinne der Heilhausbewegung bedeutet, abgespaltene Aspekte unserer Psyche wieder mit dem Kern unserer Seele zu verbinden und demgemäß zu handeln und zu leben. So erweitert sich auf dem spirituellen Weg allmählich ein egozentrisch bezogenes Bewusstsein-Feld und wandelt sich in die Erfahrung, als Teil eines großen Netzwerkes mit allen Menschen und der Schöpfung verbunden zu sein.

In einer Gemeinschaft kommen einzelne Menschen in ihrer Individualität zusammen. Gemeinschaft ist in unserem Verständnis gekennzeichnet durch eine Haltung der Verbundenheit mit anderen Menschen und mit dem Leben selbst. Die Fähigkeit, die Welt auch mit den Augen des anderen zu sehen, sehen wir als Voraussetzung für die Entwicklung von Respekt, Kompromissbereitschaft, Mitgefühl und Vertrauen – den Grundlagen von Gemeinschaftsbildung.
 
In der Kraft gemeinschaftlichen Handelns ist es möglich, füreinander da zu sein, Menschen in schweren Lebenssituationen zu unterstützen, neue Lebens- und Arbeitsmodelle zu entwickeln, Verantwortung für die Gesellschaft und die Welt zu tragen.

Heute gibt es weder im wissenschaftlichen noch im populären Sprachgebrauch eine allgemein anerkannte Definition von Esoterik. Esoterik ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik als allgemein zugänglichem Wissen (s. Wikipedia).
 
In diesem Sinne ist die Heilhausbewegung keine esoterische Gruppierung. Die Angebote im Heilhaus sind allen Interessierten über Seminare, Vorträge, Konferenzen etc. (s. Programm des Heilhauses) offen zugänglich.
 
Darüber hinaus sehen wir uns auch inhaltlich keineswegs als esoterische Gruppierung. Wir verstehen die Heilhausbewegung als eine moderne Form, alte, urchristliche Werte - wie Nächstenliebe, Mitgefühl, Dasein für andere Menschen - im Alltag zu enfalten.  Wir versuchen, altes Kulturbewusstsein in zeitgemäßer Form zu leben. Dabei geht es uns um eine menschliche Haltung im Miteinander sowie um Nützlichkeit in der Verantwortung für die Gesellschaft und die Welt.
So engagieren wir uns als Mehrgenerationenhaus z.B. im Stadtteil und in der sozialen Arbeit. Die Kooperation mit Gremien, gemeinnützigen Einrichtungen, Vereinen, der Stadt Kassel etc. ist eine wichtige Grundlage für unsere tägliche Arbeit und das gemeinsame Entwickeln zukunftsorientierter Lebensformen.

Ursa Paul ist Gründerin des Heilhauses. Sie lenkt das Heilhaus, das spirituelle Netzwerk und die Heilhaus-Stiftung auf der geistig-spirituellen Ebene.
 
Für viele Menschen ist Ursa Paul spirituelle Lehrerin, Begleiterin ihrer Wegsuche, ein Gegenüber für die Auseinandersetzung mit Projektionen und ein Spiegel auf der Suche nach dem eigenen Selbst. Eine mögliche und selbstgewählte Schülerschaft beginnt und endet in eigener Verantwortung.
 
Ein zentraler Aspekt des Wirkens von Ursa Paul ist Gemeinschaftsbildung. Seminare, Lehr- und Lernzeiten, Konferenzen bieten die Möglichkeit, Grundprinzipien von Gemeinschaftsbildung kennen zu lernen, Verhinderungen zu verstehen und Schwierigkeiten im Miteinander zu wandeln.

Ist Ursa Paul eine religiöse Führerin?

Die Lehre von Ursa Paul ist  keine Religion, Ursa Paul ist keine religiöse Führerin. Sie grenzt sich nicht über ein eigenes Glaubensgerüst definitorisch von anderen Religionen ab. Im Heilhaus wird keine theologische Diskussion über ein Glaubensgerüst im Verhältnis zu anderen Religionen geführt.
 
Vielmehr lädt Ursa Paul Menschen dazu ein, sich auf den Weg ganzheitlicher Heilung und Bewusstwerdung zu begeben – unabhängig davon, ob sie an einen Gott / eine Göttin, an die Schöpfungskraft oder in anderer Weise an eine übergeordnete Kraft glauben. Auch AtheistInnen und AgnostikerInnen sind im Heilhaus willkommen.
 
Vielfältige meditative Wege ermöglichen, sich über die Erfahrung der Einheit von Körper, Seele und Geist im eigenen Glauben zu vertiefen. Dabei kommt Selbstverantwortung und authentischem Handeln eine große Bedeutung zu.

In der Heilhausbewegung engagieren sich Menschen, die an eine schöpferische Kraft glauben, die katholisch, evangelisch, anthroposophisch … orientiert oder atheistisch sind.
 
Ohne bestimmtes Glaubenssystem üben wir eine Spiritualität zu leben, die im Alltag verankert ist. So gibt es  z.B. eine tägliche Friedensmeditation, die offen für alle Interessierten ist.  Auf diesem Weg suchen wir das Verbindende zwischen den Menschen, nicht das Trennende. Jede/r kann der eigenen Glaubensrichtung weiter angehören und mit diesem Glauben im Heilhaus da sein. Ebenso sind alle Menschen willkommen, die atheistisch leben.
 
„Das ist das, was Liebe tut. Das Zusammenführen einzelner Wesen zu größeren Einheiten transzendiert das vereinzelte Sein und geht darüber hinaus. Es kommt zu einer Einheit mit anderen Individuen und letztlich zu einer Einheit mit allen empfindenden Wesen“ (Ken Wilber, ein Philosoph heutiger Zeit).

Rituale gibt es seit Beginn der Menschheit und in allen Kulturen. Rituale sind religionsunabhängig. Sie helfen, Bewusstes und Unbewusstes in Verbindung zu bringen und ermöglichen  Menschen dadurch die ganzheitliche symbolische Auseinandersetzung mit den Grundbedürfnissen nach Sicherheit, Struktur, Halt, Ordnung, Sinn, Gemeinschaft und spiritueller Verbindung zu einer übergeordneten Kraft.
 
In der Heilhausbewegung werden Rituale vollzogen, um Lebenszyklen, Lebensübergänge und seelische Reifungsprozesse bewusst zu machen und zu begleiten (z. B. Rituale zum Wechsel der Jahreszeiten, zu Geburtstagen, Hochzeiten, Trennungen, Abschieden, Beerdigungen…). Rituelle Handlungen geben die Möglichkeit innezuhalten, sie schenken Kraft und Unterstützung, um sich dem Neuen zuzuwenden.